Spürnase lässt Dealer auffliegen

Bande soll Marihuana in Betonquadern geschmuggelt haben

Nürnberg (dpa). Ein in Sachsen-Anhalt aufgeflogener Drogenring soll in den vergangenen Jahren 5,6 Tonnen Marihuana geschmuggelt haben. Den Schwarzmarktwert der Menge bezifferten die Ermittler mit rund 50 Millionen Euro. Sieben von bisher neun festgenommenen Verdächtigen seien auf frischer Tat ertappt worden, teilten die Fahnder mit.

Die Verdächtigen seien erwischt worden, als sie 150 Kilogramm Marihuana in einem Fabrikgelände südlich von Halle in Sachsen-Anhalt deponieren wollten. Sie waren gerade dabei, die Drogen aus einem Lastwagen zu holen. Die Schmuggelware hatten sie dort auf raffinierte Art versteckt: Sie fand sich in tonnenschweren Betonquadern, die als Natursteine getarnt waren. Die hohlen Blöcke wurden nach Erkenntnissen der Ermittler eigens für den Zweck gegossen.

Spürhund brachte Fahnder auf die richtige Fährte
Auslöser der sechsmonatigen Ermittlungen in Sachsen-Anhalt und Bayern war ein Zufallsfund bei einer Routinekontrolle im Oktober 2013 auf einem Autobahnrastplatz bei Erlangen nahe Nürnberg. Den Beamten sei dabei ein albanischer Lastwagen aufgefallen, berichteten die Ermittler. Als ein Drogenspürhund bei der Untersuchung der Fracht – ein laut Papieren 17 Tonnen schwerer Granitblock – anschlug, hätten die Beamten eine Untersuchung des Blocks angeordnet.

Die von der Bande aus Albanien nach Deutschland, den Niederlanden und Italien geschmuggelte Ware entspreche etwa der Menge Marihuana, die 2013 bundesweit bei Razzien in Marihuanaplantagen sichergestellt worden sei, sagte Rauschgiftfahnder Hans Schmidt vom bayerischen Landeskriminalamt.

Foto: Zollverwaltung

17.05.2014 Ta