Staatsanwalt: Es war keine Geiselnahme

Mühlhausen (dapd). Nach dem Nervenkrieg in Bad Langensalza gehen die Ermittler nicht von einer Geiselnahme aus. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Dirk Germerodt, sagte, werden dem offenbar psychisch kranken 30-jährigen Täter schwerer räuberischer Diebstahl sowie Nötigung und Bedrohung der Polizeibeamten vorgeworfen. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der Mann seinen Sohn als Druckmittel gegen die Festnahme benutzt hatte.

Der Täter hatte sich am Dienstag nach einem Raub im Supermarkt mit seinem vierjährigen Sohn in seiner Wohnung verschanzt. Der Polizei drohte er, das Haus in die Luft zu sprengen. Nach rund acht Stunden konnte der Mann ohne Blutvergießen überwältigt werden.

Das Kind war zunächst zur Beobachtung in die Kinderklinik in Mühlhausen eingeliefert worden. Nach Angaben des Fachdienstleiters Jugend und Soziales in Mühlhausen, Walter Pilger, wurde der Junge am Mittwochnachmittag wieder entlassen. Er befinde sich vorerst in der Obhut seiner Mutter. Das Jugendamt werde die Familie jedoch weiter beobachten. Dem Kind gehe es den Umständen entsprechend gut.

31.03.2011 dv