Dachau (dapd). Mitten im Gerichtssaal ist ein Staatsanwalt in Dachau bei München erschossen worden. Der 54 Jahre alte Angeklagte aus Dachau habe während der Urteilsverkündung eine Waffe gezogen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Nach Angaben der Polizei feuerte der Angeklagte kurz nach 16.00 Uhr zunächst «auf das Gericht», dann auf den 31 Jahre alten Staatsanwalt, den er dreimal traf. Trotz Wiederbelebungsversuchen starb der Mann aus München. Der Täter wurde überwältigt und festgenommen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden keine weiteren Personen verletzt. Beim Angeklagten handelte es sich um einen nicht vorbestraften Arbeitgeber, der wegen Vorenthaltens von Arbeitsentgelt vor Gericht stand. Er soll Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von 44.000 Euro nicht gezahlt haben. Das Strafmaß dafür liegt nach Angaben der Staatsanwaltschaft zwischen einer Geldstrafe und fünf Jahren Haft.
Wie der Mann die Waffe in den Gerichtssaal bringen konnte, blieb zunächst offen. In der Regel sind Amtsgerichte aber nicht so stark gesichert wie Landes- und Oberlandesgerichte, da an ihnen keine so schweren Straftaten verhandelt werden.
11.01.2012 dv