Staatsanwaltschaft prüft Anklage gegen ehemaligen KZ-Aufseher

Chemnitz (dpa). Die Staatsanwaltschaft Chemnitz prüft eine Anklageerhebung gegen einen 91-jährigen mutmaßlichen Nazi-Verbrecher aus dem mittelsächsischen Döbeln. Der Mann war nach Erkenntnissen der NS-Fahndungsstelle in Baden-Württemberg Aufseher im Nazi-
Vernichtungslager Auschwitz und soll sich der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht haben. Die Ludwigsburger Behörde hat den Fall zusammen mit weiteren bereits Anfang September publik gemacht. Die Staatsanwaltschaft sei aber erst vergangene Woche von der Fahndungsstelle informiert worden, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart in Chemnitz.

Für eine Anklageerhebung reichten die Informationen aber nicht aus. «Wir wissen nur, dass er Mitglied einer Wachmannschaft gewesen sein soll. Wir wissen nicht, wann er zu welchem Zeitpunkt eingesetzt war und welche Funktionen er hatte», sagte Burghart.

Die NS-Fahndungsstelle hatte Anfang September ihre Vorermittlungen gegen den Mann aus Döbeln und 29 weitere aus ganz Deutschland sowie sieben im Ausland lebende Verdächtige öffentlich gemacht. Sie sollen sich im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau der Beihilfe zum Mord schuldig gemacht haben. Dort sollen 1,3 Millionen Menschen getötet worden sein, darunter mindestens 1,1 Millionen Juden.

08.12.2013 Ta