Suhl (dpa). Nach den Ausschreitungen in einer Suhler Flüchtlingsunterkunft hat die Polizei einen Mann in Schutzgewahrsam genommen. Wie die Thüringer Polizei heute Morgen meldet, wurde der Asylbewerber zu Beginn des Streits gestern Abend von rund 20 anderen Heimbewohnern verfolgt, weil er mit dem Koran unflätig umgegangen sei. Später beteiligten sich etwa 50 Flüchtlinge an dem Streit, weitere 50 sollen zugesehen haben.
Die Polizei versuchte, die streitenden Parteien zu trennen. Die Lage eskalierte allerdings. Polizisten seien von den Flüchtlingen attackiert und mit Steinen sowie Stangen beworfen worden, wie ein Polizeisprecher mitteilt. Bei der Auseinandersetzung wurden drei Beamte und mindestens zehn Heimbewohner verletzt. Zudem wurden sechs Polizeiautos beschädigt. Erst nach vier Stunden beruhigte sich die Lage wieder.
Das Flüchtlingsheim stand bereits häufiger in der Kritik: Suhls Oberbürgermeister Jens Triebel (parteilos) drohte Anfang August mit der Schließung der Unterkunft wegen Baumängeln. Nachdem diese beseitigt wurden, war die Schließung vom Tisch. Thema war aber auch immer wieder die massive Überbelegung im Heim. Diese war Auslöser für eine Schlägerei in der Einrichtung Anfang August. Wegen Platzmangels sollten die Flüchtlinge auf dem Gang schlafen.
20.08.2015 Ta