Tatort: Bahnstation

In Berlin packt in einem aufsehenerregenden Fall ein Angeklagter aus - weitere Taten müssen noch geklärt werden

Berlin (dapd). Vier Monate nach der Gewaltattacke auf dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße hat am Dienstag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen, einen 18 Jahre alten Gymnasiasten. Es ist einer von mehreren Angriffen Jugendlicher in U- und S-Bahnhöfen in diesem Jahr.

13. Juni 2011: Auf einem U-Bahnhof in Berlin-Reinickendorf wird ein 21-Jähriger von mehreren jungen Männern angegriffen. Ein Angreifer soll mit einem Teleskopschlagstock bewaffnet sein und auch dann nicht von dem 21-Jährigen ablassen, als dieser schon am Boden liegt.

8. Mai 2011: Ebenfalls auf einem U-Bahnhof in Berlin-Reinickendorf wird ein 14-Jähriger angegriffen. Der Junge wird von einer Gruppe Jugendlicher, die seine Jacke haben wollen, geschlagen und getreten. Er kommt mit einer Platzwunde am Kopf und einer Handverletzung ins Krankenhaus.

Couragierte Passanten verhindern Schlimmeres
1. Mai: An der Münchner U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof wird ein 20 Jahre alter Student von zwei 18 und 21 Jahre alten Männern ohne erkennbaren Grund angegriffen und am Kopf verletzt. Das mutige Eingreifen mehrerer Passanten verhindert Schlimmeres.

28. April: Ein 21-Jähriger wird auf einem Bahnhof in Berlin-Wedding von drei Männern angegriffen. Sie wollen ihn berauben. Als er sich wehrt, wird er geschlagen und mit einem Messer verletzt. Als er am Boden liegt, sollen die Angreifer ihm gegen den Kopf getreten haben. Das Opfer erleidet Prellungen am Kopf und Schnittverletzungen.

23. April: Ein 29-Jähriger wird auf dem U-Bahnhof Friedrichstraße in Berlin bis zur Bewusstlosigkeit getreten. Das Opfer wird mit schweren Kopfverletzungen bewusstlos in ein Krankenhaus gebracht.

Grund: Freundin wurde gemobbt
19. März: Ein 17-Jähriger wird von einer Gruppe Jugendlicher vor dem U-Bahnhof Osloer Straße bewusstlos geprügelt. Er erleidet schwere Kopfverletzungen. Die Freundin des 17-Jährigen war von ihren Mitschülern gemobbt worden. Der 17-Jährige hatte sich mit den Schülern getroffen, es kam zum Streit.

20. Februar: Eine Gruppe Jugendlicher überfällt auf dem U-Bahnhof am Hansaplatz in Berlin einen Obdachlosen. Sie schlagen ihm ins Gesicht und berauben ihn. Er kommt mit einem Nasenbeinbruch ins Krankenhaus.

11. Februar: Ein 30-Jähriger wird auf dem U-Bahnhof Lichtenberg in Berlin geschlagen und beraubt. Vier Jugendliche sollen ihn solange misshandelt haben, bis er bewusstlos und lebensbedrohlich verletzt am Boden liegen bleibt. Er liegt mehrere Wochen im künstlichen Koma.

23.08.2011 dv