Tödlicher Messerangriff vor Polizeistation: Anklage erhoben

Mannheim (dpa/lsw). Die Tat schockierte weit über die Grenzen der Stadt hinaus: Direkt vor einer Mannheimer Polizeiwache wurde Anfang September 2014 ein 20-Jähriger erstochen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft gegen einen 22 Jahre alten Mann Anklage wegen  Verdachts des Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung erhoben. Er soll am 4. September vor dem Polizeirevier Mannheim-Innenstadt den jungen Mann und dessen 44-jährigen Vater mit einem Messer angegriffen und auf sie eingestochen haben, wie die Behörde heute bekanntgab. Der Verdächtige habe Lohnforderungen an den Vater erhoben. Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar. 

Durch einen Stich in den Oberkörper wurde das jüngere Opfer so schwer verletzt, dass es noch am Tatort starb. Der Vater erlitt ebenfalls Schnitt- und Stichverletzungen, die allerdings nicht lebensgefährlich waren. Der Angeklagte wurde kurz nach der Tat festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen schweigt er bislang. Die Waffe wurde nicht gefunden.

Nach der Tat kursierten schwere Vorwürfe gegen einen Polizisten, der laut den Ermittlern am Tatabend allein in der Wache war. Die Ermittlungen ergaben laut Staatsanwaltschaft aber kein Fehlverhalten des Mannes. Er habe schnell eingegriffen und die Gruppe getrennt. Das Opfer sei zu diesem Zeitpunkt schon tödlich verletzt gewesen.

12.01.2015 Ta