Husum (dpa). Nach einer Messerattacke auf ein Paar in Schleswig-Holstein hat ein Polizist den mutmaßlichen Täter erschossen. Der mit Messern bewaffnete Mann sei in Husum auf die Beamten zugestürmt, erklärte die Polizei in Flensburg. Ein Polizist zog seine Dienstwaffe und schoss. Die Staatsanwaltschaft geht derzeit von Notwehr aus. Der Mann starb noch am Einsatzort.
Die Polizisten wurden zu dem Haus in der Altstadt gerufen, nachdem der Mann das dort lebende Paar mit einem Messer attackiert und verletzt hatte. Die beiden Angegriffenen konnten flüchten. Bei dem Angreifer handele es sich ebenfalls um einen Nachbarn der Verletzten, berichtete shz.de. Die Polizei will zurzeit keine weiteren Einzelheiten mitteilen.
«Im Moment gehen wir zwingend von einer Notwehrsituation aus», sagte der Sprecher der Flensburger Staatsanwaltschaft, Otto Gosch. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Es werde wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Der getötete Mann, der jüngeren Alters sein soll, wurde zur Obduktion nach Kiel gebracht.
Gab der Beamte einen Warnschuss ab?
Vor dem Angriff auf das Paar soll es einen Konflikt in dem Haus gegeben haben, sagte Gosch. Die Einzelheiten seien noch unklar. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass mehrere Beamte zum Tatort fuhren und einer von ihnen schoss. Er betonte zugleich, dass die Ermittlungen abgewartet werden müssten. Er wolle keine Spekulationen weitergeben.
Nach Medienberichten hörte eine Zeugin einen lauten Streit und alarmierte die Polizei. Auf der Straße traf sie die bei dem Überfall verletzte Frau. Wenig später gelang auch dem verletzten Mann die Flucht. Mehrmals habe die Polizei dann nach Aussage der Nachbarin den Angreifer aufgefordert, aus dem Haus zu kommen, berichtete shz.de. Schließlich sei er mit Messern bewaffnet herausgestürmt. Einem Bericht des NDR zufolge ist noch unklar, ob der Polizist vor dem tödlichen Schuss einen Warnschuss abgab.
06.12.2014 Ta