Totschlag wegen eines kaputten Handys

Köln (dapd). Fünf Jugendliche aus Wipperfürth müssen sich ab heute wegen Körperverletzung mit Todesfolge sowie unterlassener Hilfeleistung vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die Angeklagten im Alter zwischen 18 und 20 Jahren sollen allesamt an einer Schlägerei im November 2009 beteiligt gewesen sein. Damals war ein 18-Jähriger aus Wipperfürth nachts auf einem Supermarkt-Parkplatz ums Leben gekommen.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatte eine 18-jährige Bekannte das spätere Opfer in eine Falle gelockt. So soll das Mädchen den Jugendlichen nachts zu einem sofortigen Treffen gebeten haben. Bei diesem Treffen wollten sich die Angeklagten angeblich dafür rächen, dass der 18-Jährige zuvor das Handy des Mädchens demoliert hatte. Laut Anklage traten gleich mehrere der insgesamt fünf Beschuldigten auf ihn ein, das Opfer starb letztlich an schweren Kopfverletzungen und damit verbundenen Hirnblutungen.

Obwohl die Angeklagten den lebensbedrohlichen Zustand des Opfers erkannt haben sollen, sollen sie erst nach einer halben Stunde einen Notarzt verständigt haben. Dieser konnte allerdings nur noch den Tod des 18-Jährigen feststellen.

Im Falle einer Verurteilung drohen den fünf Angeklagten nun bis zu zehn Jahre Jugendstrafe. Für den Prozess sind zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 7. Februar verkündet werden.

19.1.2011   LB