Düsseldorf (dpa/lnw). Die Zahl der Strafgefangenen in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen, und zwar um 1,8 Prozent. Ende März 2014 waren 14.217 Menschen in Haft, 256 Personen weniger als ein Jahr zuvor. Dies gab das Statistische Landesamt bekannt. Damit bestätigt sich ein seit Jahren anhaltender Trend. 2009 befanden sich in NRW fast 1.000 Menschen mehr in Haft als fünf Jahre später.
Das Justizministerium NRW nennt zwei Gründe für die Entwicklung: zum einen die sinkende Einwohnerzahl des Landes, zum anderen ein Umdenken in der Justiz. Seit einigen Jahren versucht insbesondere das Jugendstrafrecht, bei kleineren Vergehen eine Haftstrafe zu vermeiden. Stattdessen werden erzieherische Maßnahmen wie gemeinnützige Arbeit ergriffen, um Jugendlichen eine Perspektive aufzuzeigen.
Ende März 2014 war der Großteil der Häftlinge nach allgemeinem Strafrecht verurteilt (90 Prozent), fast jeder zehnte (9,2 Prozent) saß eine Jugendstrafe ab, der Rest befand sich in Sicherheitsverwahrung. Die Haftzeit fast jeden zweiten Insassen betrug weniger als ein Jahr. Der Frauenanteil unter den Häftlingen liegt bei 6,4 Prozent. Menschen in Untersuchungs- oder Abschiebungshaft berücksichtigt die Statistik nicht.
21.09.2014 Ta