Turnstunde mit Geiselnahme – 43 Kinder und Jugendliche in Sporthalle bedroht

Lengerich (dpa) – Ein Geiselnehmer hat in einer Sporthalle im münsterländischen Lengerich Dutzende Kinder und Jugendliche sowie zwei Betreuerinnen etwa eine Stunde lang festgehalten und bedroht. Nach ersten Erkenntnissen betrat der Täter gestern Abend gegen 17.15 Uhr die Turnhalle und drohte mit dem Zünden einer Bombe. Zu dem Zeitpunkt waren 43 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren mit ihren beiden Betreuerinnen in der Halle. Verletzt wurde niemand. Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger Mann, wurde festgenommen.

Gegen 18.20 Uhr überwältigten Spezialkräfte den Mann und nahmen ihn fest. Eine Waffe hatte er nicht dabei. Was genau in der Zwischenzeit in der Turnhalle geschah, war zunächst noch ungewiss. Der Geiselnehmer hatte einige zusammenhanglose Forderungen gestellt. Danach ließ er zuerst die Kinder gehen. Etwas später konnten auch die beiden 23 Jahre alten Betreuerinnen die Halle verlassen. Die Betroffenen wurden zwischenzeitlich von der Polizei in einem benachbarten Baumarkt betreut.

Nach dem Ende der Geiselnahme druchsuchten Polizisten mit Sprengstoff-Spürhunden die Halle. Sie fanden nichts Verdächtiges.

Der 25-Jährige war bereits Ende Dezember in den Blickpunkt der Polizei geraten. Nach Angaben eines Sprechers war er Ende 2018 zum Selbstschutz vorläufig in die Psychiatrie eingewiesen worden. Bereits dort drohte der Mann nach Polizeiangaben mit einer Bombe. In einem von dem Mann bewohnten Hotelzimmer wurde danach bei einer Durchsuchung allerdings nur handelsübliches Feuerwerk gefunden.

08.01.19  wel