Im Flur eines Wohnhauses im Obergeschoss stehen zwei schwarz maskierte Männer, einer davon mit Pistole. Der Familienvater liegt mit Kabelbindern gefesselt am Boden, neben ihm kauert seine Frau, ebenfalls gefesselt.

Räuber schleppen Koffer weg

Überfall auf vierköpfige Familie

(XY-Sendung vom 26. November 2025)
Ein Geschäftsmann fährt am Pfingstsonntag 2025 mit seiner Familie zum Abendessen in ein Restaurant. Als die Familie nach Hause zurückkehrt, liegen dort mehrere Männer auf der Lauer.

Im Flur eines Wohnhauses im Obergeschoss stehen zwei schwarz maskierte Männer, einer davon mit Pistole. Der Familienvater liegt mit Kabelbindern gefesselt am Boden, neben ihm kauert seine Frau, ebenfalls gefesselt.

XY-Szenenfoto

Ein weithin bekannter Geschäftsmann restaurierte vor 17 Jahren in Altenstadt-Illereichen, einem kleinen Ort zwischen Ulm und Memmingen, ein altes Landhaus. Daraus wurde eine stattliche Villa mit einem parkähnlichen Garten. Über Pfingsten 2025 bekommen der Geschäftsmann, seine Frau und die 16-jährige Tochter Besuch: Die 15-jährige Nichte seiner Frau will die Ferien bei der Familie verbringen.

Erster Versuch gescheitert
Was die Bewohner der Villa nicht ahnen: Sie sind ins Visier einer Räuberbande geraten. Für Pfingstsamstag, dem 7. Juni 2025 haben die Männer vermutlich geplant, die Familie zu überfallen. Offenbar ist das Haus schon seit längerem beobachtet worden. Die drei Täter wissen, dass es von einer dreiköpfigen Familie bewohnt wird. Und sie gehen davon aus, dass der erfolgreiche Unternehmer eine Menge Bargeld in seinem Haus deponiert hat.

Doch damit, dass sich die Zahl der Bewohner an diesem Samstag um eine Person erhöht hat, haben sie wohl nicht gerechnet. Kurzentschlossen brechen sie ihr Vorhaben ab. Auf ihrem Rückzug zu Fuß zur Dorfstraße fallen sie einem Nachbarn auf. Er sieht, wie sie in einen grauen Kombi – vermutlich einen Opel – steigen, der auf sie wartet.

Eine Google Earth Karte vom Tatort. Er befindet sich in Illereichen, ein Ortsteil von Altenstadt.

Der Tatort befindet sich in Illereichen.

„Besuch“ nach dem Abendessen
Am Pfingstsonntag fährt die Familie mit ihren zwei Sportwagen in ein Nachbardorf zum Abendessen. Als sie zurückkommt, liegen die Täter erneut auf der Lauer. Diesmal sind sie zu viert. Als der betagte Familienhund am späteren Abend wie üblich noch einmal seine Runde durch den großen Garten dreht, nutzen die Täter die Gelegenheit und betreten – maskiert und mit Pistolen bewaffnet – das Haus durch die offenstehende Terrassentür.

Nacheinander werden die Bewohner von den Tätern angegriffen und gefesselt. Während einer der Täter sie bewacht, gehen seine Komplizen auf Beutesuche. Große Mengen Bargeld finden sie in dem Haus nicht. Stattdessen sammeln sie zusammen, was ihnen in die Hände fällt: mehr oder weniger wertvolle Schmuck- und Dekorationsstücke, Kleidung, Portemonnaies mit etwas Geld und persönlichen Papieren, Mobiltelefone. Ihre Beute packen sie in mehrere Koffer und Reisetaschen, die sie im Haus fanden.

Ein grauer Opel Caravan Kombi

Mögliches Tatfahrzeug: ein solcher Opel Caravan.

Vollbepackt auf der Flucht 
Nach zwei Stunden binden sie alle Hausbewohner im zweiten Stock an Gartenstühlen fest und schleppen ihre Beute aus dem Haus. Vermutlich wartet ihr Abholer mit dem grauen Wagen wieder an der einige hundert Meter entfernten Hauptstraße. Unerkannt können die Täter entkommen, während sich ihre Opfer befreien und die Polizei rufen.

Täterbeschreibungen:
Osteuropäer, alle waren dunkel gekleidet, mit Sturmhauben maskiert; der Wortführer sprach etwas Deutsch mit entsprechendem Akzent; die Komplizen nur etwas Englisch und Russisch.

  • Haupttäter: Typ „Rausschmeißer auf dem Kiez“, etwa 40 Jahre alt, circa 1,80 m groß, sehr korpulent – geschätzt 120 bis 130 Kilogramm schwer; Tatkleidung: längere graue Jacke,  schwarze Arbeitshose, schwarze Schuhe; bewaffnet mit Pistole „Walther PPK“.
  • zweiter Täter: etwa 30 Jahre alt, circa 1,80 m groß, sportliche Figur; dunkler Teint um die Augenpartie herum; Tatkleidung: schwarzer Kapuzenpulli, schwarze Arbeitshose, schwarze Halbschuhe, schwarze Arbeitshandschuhe; ebenfalls mit „Walther PPK“ bewaffnet.
  • dritter Täter: etwa 30 Jahre alt, nur 1,70 m groß, normale Statur; Tatkleidung: schwarze Jacke,  schwarze Arbeitshose, schwarze Turnschuhe, gelbe Haushaltshandschuhe, deren Schaft er umgeschlagen hatte. Er sprach lediglich osteuropäisch.
  • vierter Täter: „Kämpfertyp“, etwa 40 Jahre alt, etwa 1,80 m groß, muskulös, dunkler Teint;  Tatkleidung: schwarze Bomberjacke, darunter schwarzer Kapuzenpullover, schwarze Arbeitshose, schwarze Schuhe und Arbeitshandschuhe; sprach Englisch mit osteuropäischem Akzent.

    In solchen Koffern hatten die Täter ihre Beute verstaut: ein Koffer von Louis Vuitton und zwei von Samsonite.

    In solchen Koffern wurde die Beute abtransportiert.

Geraubte Gegenstände
Die Beute haben die Männer unter anderem in drei Koffern und vier Reistaschen der höheren Preisklasse abtransportiert:

  • Koffer: Marke „Louis Vuitton“, Typ „Horizon“, kleiner und größerer Koffer;
  • kleiner schwarzer Hartschalen-Trolley, Marke „Samsonite“;
  • 2 Reisetaschen „Samsonite Paradiver Light“ mit Rollen, Größen L und M;
  • Armbanduhr, Marke „Audemars Piguet Royal Oak“, silberfarbenes Gehäuse, blaues Ziffernblatt.

    Audemars Piquet Royal Oak

    Teil der Beute: Uhr „Audemars Piquet Royal Oak“

Fragen nach Zeugen:

  • Wer hat in den Tagen und Wochen vor Pfingstsonntag 2025, 8. Juni 2025, in und um Altenstadt-Illereichen fremde Personen und Fahrzeuge wahrgenommen, die einen Bezug zu dem Verbrechen haben könnten?
  • Wer hat beobachtet, wie die Täter in der Nacht zum 9. Juni 2025 etwa um 1 Uhr ihre Beute in einen grauen Opel Kombi geladen haben, der auf der Hauptstraße wartete?
  • Wem wurde die geraubte Armbanduhr oder einer der Koffer nach Pfingsten 2025 zum Kauf angeboten?

Belohnung:
Für Hinweise, die zur Aufklärung des Überfalls führen, ist von privater Seite eine Belohnung von 50.000 Euro ausgesetzt.

Zuständig: Kripo Neu-Ulm, Telefon 0731 / 80 13 201
(ab 27. November: 0781 / 80 13 0)
E-Mail-Adresse für anonyme Hinweise:  https://portal.bdolegal-whistleblower.de/#/