Köln (dpa/lnw). Die Polizei hat in Köln einer Bande das Handwerk gelegt, die sich auf Krankenkassenbetrug und Diebstähle beim Autobauer Ford spezialisiert haben soll. Es werde gegen 15 Verdächtige ermittelt, gab die Polizei bekannt. Gegen drei Hauptverdächtige, darunter einen Arzt, seien Haftbefehle erlassen worden. Sie sitzen in Untersuchungshaft.
Am Dienstag durchsuchten Ermittler 40 Wohnungen und Geschäftsräume. In einer Kölner Autowerkstatt wurden sie fündig. Dort lagerten Autocockpits von Ford, die ins Ausland verkauft werden sollten. In einem Auto fanden die Ermittler rund 500 noch nicht codierte Schlüsselrohlinge.
Fast eine Million Krankengeld ergaunert
Die Autoteile soll die Bande ins Ausland verschoben haben. Unter den Festgenommenen befand sich nach Angaben der Polizei ein potenzieller Ankäufer aus dem europäischen Ausland. Er sei inzwischen wieder auf freiem Fuß. Für die Diebstähle sollen ein ehemaliger Fordmitarbeiter und zwei jetzige Angestellte gesorgt haben. Ford bestätigte Diebstähle, wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen aber nicht zu Details äußern.
Auf die Spur zu den Diebstählen stieß die Kripo durch Ermittlungen zu einem Kassenbetrug. Dieselbe Bande soll über Scheinfirmen Krankengeld erschlichen haben. Über die Scheinfirmen seien nicht existente Arbeitnehmer bei den Krankenkassen angemeldet und für sie Krankengeldzahlungen beantragt worden. Der Arzt soll falsche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Atteste ausgestellt haben. Die Ermittler haben beim Kassenbetrug bislang Schäden von fast einer Million Euro festgestellt.
31.10.2014 Ta