Karlsruhe (dpa). Die Bundesanwaltschaft hat einen 24 Jahre alten Syrer in Baden-Württemberg festnehmen lassen, weil er ein Kriegsverbrechen begangen haben soll. Polizisten hätten ihn im Großraum Stuttgart gefasst und seine Wohnung durchsucht, gab die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bekannt. Der 24-Jährige soll an der Bewachung eines am 17. Februar 2013 in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus entführten Mitarbeiters einer Mission der Vereinten Nationen beteiligt gewesen sein.
Die Entführer seien der Terrorgruppe Jabhat Al-Nusra zuzurechnen. Sie bedrohten ihr Opfer den Ermittlungen zufolge mehrfach mit dem Tode und forderten Lösegeld. Zwischen März und Juni 2013 habe sich der jetzt festgenommene 24-Jährige an der Bewachung des Mannes beteiligt, der sich im Oktober 2013 selbst befreien konnte.
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Syrer vor, ein Kriegsverbrechen nach dem Völkerstrafgesetzbuch gegen humanitäre Operationen begangen zu haben. Der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
23.01.2016 Ta