Münster (dpa). Im Zusammenhang mit der Beratung neuer Lottomillionäre ist ein ehemaliger Gewinnberater von Westlotto ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Ein Sprecher der Behörde in Münster bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Gegen den Mann werde wegen des Verdachts der Vorteilsnahme ermittelt, hieß es. Dem ehemaligen Westlotto-Mitarbeiter werde vorgeworfen, den mit Geldanlagen unerfahrenen Lottogewinnern «mit Nachdruck» riskante Geldanlagen bei der Privatbank Merck Finck & Co, empfohlen zu haben, meldet das Magazin.
Das Landgericht Münster hat die Bank im vergangenen Monat nach massiven Verlusten eines Lottomillionärs mit riskanten Anlagen zur Zahlung eines Schadenersatzes von gut einer halben Million Euro verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bislang habe man noch nicht entschieden, ob man gegen das Urteil Rechtsmittel einlegen werde, sagte ein Sprecher der Bank.
«Wir nehmen die Vorwürfe über diese Sonderfälle sehr ernst und haben umfassende interne Untersuchungen eingeleitet, die noch nicht vollständig abgeschlossen sind», hieß es in einer gestern verbreiteten Stellungnahme des Geldinstituts zu den jüngsten Ermittlungen. Die Bank habe sich vorsorglich mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung gesetzt, um eine «eventuelle rechtliche Relevanz» zu prüfen. Die Lotteriegesellschaft Westlotto teilte mit, dass die Vorwürfe derzeit von externen Experten untersucht würden. Ein abschließendes Ergebnis liege noch nicht vor. Der Mitarbeiter sei nicht mehr für das Unternehmen tätig, sagte ein Westlotto-Sprecher.
26.05.2014 Ta