Waren die Gräueltaten zu verhindern?

Der Mörder von Bodenfelde schwänzte die Bewährungsauflagen

Bodenfelde (dapd). Für seine Therapeuten war der  26-jährige mutmaßliche spätere Doppelmörder laut dem Spiegel“-Bericht im Sommer nicht mehr erreichbar, obwohl er sich ein Jahr lang wegen seiner Drogen- und Alkoholsucht betreuen und seinen Urin regelmäßig kontrollieren lassen musste. Im September habe der Mann zudem auch die Termine mit seiner Bewährungshelferin nicht mehr eingehalten.

Wie das Magazin weiter berichtet, verursachte Jan O. am 24. Oktober ein Feuer in einem Schuppen im Uslarer Ortsteil Vahle. Dadurch geriet ein angrenzendes Mehrfamilienhaus in Brand. Im Zuge der Ermittlungen wurde er nur kurzzeitig festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft hätten keine Haftgründe vorgelegen, die Beweise allenfalls für eine fahrlässige Brandstiftung gereicht.

„Gewalt war kein Thema“
Den späteren Leiter der Mordkommission, Hartmut Reinecke, veranlasste diese Tat zu einem Anruf bei der Strafvollstreckungskammer in Stade. Fahrlässige Brandstiftung und Alkoholmissbrauch reichten der Behörde als Grund für einen Sicherungshaftbefehl aber nicht aus. «Gewalt war nie ein Thema», sagte die Sprecherin des Landgerichts Stade dem Magazin.

28.11.2010 dv