Wenn sich Kids im Netz verheddern

Wie schützen wir unsere Kinder vor den Gefahren des Internet?

Saarbrücken/Berlin/Karlsruhe (dv). Er ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult.“. Der „Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik (IWi) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der Universität des Saarlandes mit Forschungsschwerpunkt auf Informations- und Geschäftsprozessmanagement in Industrie, Dienstleistung und Verwaltung“ tanzt auf vielen wissenschaftlichen, kuklturellen und sozialen Hochzeiten. August-Wilhlem Scheer heißt er, ist 68 und eine der wirklich wichtigen Persönlichkeiten im Lande. Wenn Scheer etwas sagt, sollte man sehr genau zuhören.

Als Präsident der BITKOM hat Scheer unlängst erklärt: “Gemeinsam sind Eltern, Schulen, Politik und Wirtschaft für die Medienerziehung junger Menschen verantwortlich. Es gibt viele Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, das Internet altersgerecht zu nutzen – wir brauchen aber mehr Aufklärung. Das Web gehört fest zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Umso wichtiger ist es, die Bedürfnisse der jüngsten Surfer zu kennen und kindgerechte Angebote zu fördern. Die Studienergebnisse zeigen: Die Mehrzahl der Eltern ist sich der Herausforderung Internet bewusst. Es gibt aber noch Nachholbedarf, und das liegt vor allem an fehlendem Know-How.“

Damit spricht der Professor aus Saarbrückern den kompetenten Teilnehmern des an diesem Wochenende stattfindenden „Kinderschutzkongresses 2010“ aus der Seele. Denn im Veranstaltungsort Karlsruhe wird auch Kinderschutz im Internet eine Rolle spielen.

Guter Rat ist nicht teuer
71 Prozent der Sieben- bis Zehnjährigen nutzen das Web, wenn im Haushalt der Eltern ein Anschluss vorhanden ist. Das geht aus einer Studie des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hervor. Wie soll man die Heranwachsenden vor den Gefahren schützen, denen gerade neugierige Internet-Nutzer mit geringer (Lebens-) Erfahrung ausgesetzt sind? e110 beschreibt für besorgte Eltern die effektivsten „Tools“:

Microsoft Windows Vista – Das Microsoft-Betriebssystem bietet in puncto Kindersicherheit mehr als seine Vorgänger. Zahlreiche Optionen ermöglichen es, den Computer im Haushalt individuell einzurichten. Jedes Familienmitglied bekommt ein eigenes Benutzerkonto. Hierbei wird auch festgelegt, welche Programme jemand aufrufen oder wann und wie lange der Rechner benutzt werden kann. Gefährliche Websites, Inhalte und Downloads sind leicht zu blockieren.

Browser –  Auch wer noch nicht auf Windows Vista umgestiegen ist, kann seine Kinder im Browser leicht vor bedenklichen Internetinhalten schützen. Der „Internet Browser“ hat dazu einen hilfreichen Schutz integriert. Zur Aktivierung muss man lediglich in der Browser-Menüleiste „Extras – Internetoptionen – Inhalte“ aufrufen. Dort findet sich ein Ratgeber, mit dem zahlreiche Filter für das Surfen im Web angepasst werden können. Auch „Firefox“ bietet mit „Gubble“ ein Zusatzprogramm an. Diese Kinderschutz-Erweiterung wird aber immer noch von einigen Nutzern als nicht gerade bedienungsfreundlich  und zu wenig umfassend kritisiert.

Internet-Provider – Viele Internet-Provider stellen ihren Kunden Kinderschutzfunktionen zur Verfügung. Diese sind entweder direkt in die hauseigene Zugangssoftware integriert oder als eigene Software erhältlich. Dort bestimmen die Eltern, welche Seiten und Chats das Kind besuchen darf, mit wem es Mails tauschen kann und wie lange es sich im Internet bewegt. Meistens ist dieser Service kostenlos beziehungsweise im Internet-/E-Mail-Paket enthalten. Bei allem auch das Feinjustieren eines Spam-Filters nicht vergessen.

07.05.2010 dv