Zähe Zielfahnder schlagen in Sibirien zu

Mainz/Nowosibirsk (dapd). Zwei seit fünf Jahren gesuchte Gewaltverbrecher sind von Zielfahndern des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts (LKA) in Russland aufgespürt worden. Einer der Festgenommenen soll in der Pfalz ältere Menschen ausgeraubt und auf brutalste Weise misshandelt“ haben, der andere Tatverdächtige in der Eifel eine 23-jährige Frau als Geisel genommen und vergewaltigt haben. Der mutmaßliche Vergewaltiger wurde im sibirischen Nowosibirsk geschnappt und sitzt nun dort in Auslieferungshaft. Der andere Mann wurde bereits nach Deutschland überführt und befindet sich in Untersuchungshaft.

Im Fall der Vergewaltigung berichtete ein Zielfahnder, der Täter sei nach der „äußerst brutalen Tat“ in sein Heimatland Aserbaidschan geflüchtet und dort unter einer falschen Identität untergetaucht. Nach fünfjährigen Ermittlungen hätten die LKA-Fahnder und Kollegen des Bundeskriminalamts den Mann schließlich in Nowosibirsk aufgespürt. Zuvor seien von Mainz aus akribisch die Einwanderungslisten sämtlicher osteuropäischer Staaten durchforstet und abgeglichen worden. Parallel dazu ermittelten deutsche Kriminalisten auch vor Ort. „In Nowosibirsk selbst mussten wir noch einmal drei Wochen intensiv nach dem Mann suchen, bis die russischen Kollegen ihn schließlich verhaften konnten“, sagte der Ermittler.

Der zweite Festgenommene wurde laut Staatsanwaltschaft Koblenz per internationalem Haftbefehl gesucht. Gemeinsam mit Komplizen soll er im Herbst 2005 zwei äußerst brutale Überfälle in Deutschland begangen haben. Zwei der Täter sitzen deshalb bereits für mehrere Jahre in Haft.

30.10.2010 dv