24 Häftlinge an Neonazi-Netzwerk beteiligt

Berlin/Hünfeld (dpa/lhe). An dem rechtsextremen Netzwerk in deutschen Gefängnissen sind nach bisherigen Erkenntnissen der Justiz etwa zwei Dutzend Häftlinge beteiligt gewesen. In einzelnen Fällen haben auch Gefangene Kontakt zu dem im hessischen Hünfeld (Kreis Fulda) inhaftierten Initiator gesucht, die von dessen rechtsextremem Hintergrund nichts wussten. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bei den Bundesländern. 

In mehreren Ländern – meist mit einzelnen Beteiligten – bestreiten die Ministerien aber die Existenz eines echten Netzwerks in ihren Gefängnissen. Offensichtlich gab es vielfach zwar Kontakte zu dem Hünfelder Initiator selbst, aber nicht der anderen Beteiligten untereinander. Ob es zu Ermittlungsverfahren gegen Beteiligte kommt, hängt überwiegend von den Erkenntnissen aus weiteren Ermittlungen ab.

Auf die Spur des Netzwerkes ist die Justiz durch eine Anzeige im Oktober in einer Motorradzeitschrift gekommen, in der von einem bestehenden Gefangenen-Netzwerk die Rede war. Unter Bezugnahme auf rechtsextreme Zeichen und Symbole wurden darin weitere Kontakte gesucht. Bei einer Zellendurchsuchung des mutmaßlichen Inserenten in Hünfeld wurde dann im April eine Liste mit 51 Namen gefunden.

21.04.2013 Ta