Alle zwei Sekunden ein Angriff

Das Internet beschäftigt die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz

München (dapd). Wo ist das Internet am verwundbarsten? Das fragten sich Teilnehmer der Sicherheitskonferenz in München. EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte: «Das Stromnetz ist die Achillesferse.» Eine sichere Stromversorgung sei von der Sicherheit der IT-Netze abhängig.

Deutsche-Telekom-Chef René Obermann sagte, der auf Industriesteuerungen spezialisierte Virus Stuxnet sei ein Weckruf für alle. Von der Stromversorgung über die Flugkontrolle bis zur Gesundheitsinfrastuktur würden immer mehr Systeme auf IT-Plattformen gestellt. «Das bedeutet auch, dass diese Systeme digital angegriffen werden können», sagte Obermann. Diese Gefahr werde bisher nicht ernst genug genommen. «Wir müssen schnell handeln», forderte der Telekom-Vorstandschef.

Zur Not eigene Netze
De Maizière sagte, alle zwei Sekunden gebe es in Deutschland einen Angriff irgendeiner Form im Internet, wobei die Grenzen zwischen Kriminalität , Spionage und Terror unscharf seien. Der Bund baue eine Abwehr für seine Daten und Kommunikationswege auf, aber «wenn der Zahlungsverkehr in Deutschland lahmgelegt wird, nützt ein sicheres Regierungsnetz wenig», sagte der Innenminister. Wenn das Internet nicht geschützt werden könne, werde es für Armeen, Banken und Regierungen eigene Netze geben.

Foto: Markus Wegner / pixelio.de

07.02.2011 dv