Regensburg (dpa/lby). Knapp sechs Wochen nach der angeblichen brutalen Vergewaltigung einer jungen Frau in Regensburg geht die Polizei von einem vorgetäuschten Fall aus. «Wie die Ermittlungen nun ergaben, kam es nicht zu der geschilderten überfallartigen Vergewaltigung mit Entführung durch drei unbekannte Männer», gaben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt. Warum die 22-Jährige die Vergewaltigung erfunden habe, wollten die Behörden unter Verweis auf noch laufende Ermittlungen nicht mitteilen.
Die junge Frau hat Ende Juli angegeben, nachts von einem Unbekannten in einen mit laufendem Motor am Straßenrand wartenden Wagen gezerrt worden zu sein. Das mit drei Männern besetzte Auto sei dann davongerast. Nach der Vergewaltigung habe das Trio sie nackt am Straßenrand zurückgelassen, schildeter die 22-Jährige die angebliche Vergewaltigung detailliert.
Woher stammen die Verletzungen?
«Das Geschehen, so wie es geschildert war, hat so nicht stattgefunden», betonte Polizeisprecher Michael Rebele. Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen hätten sich «nach und nach» Zweifel an der Darstellung der jungen Frau ergeben, berichtete er weiter. «Es hat sich eins zum anderen ergeben.» Einzelheiten wollte Rebele nicht mitteilen. «Die Ermittlungen sind ja noch nicht am Ende.»
Die Frau wies nach dem Vorfall Verletzungen auf und wurde erst gut eine Woche später aus dem Krankenhaus entlassen. «Sie hat die Verletzungen, das ist zweifelsfrei so», stellte Polizeisprecher Rebele klar.
Die Frau hat auch ihren angeblichen Hauptpeiniger derart genau beschrieben, dass die Ermittler von dem etwa 30 Jahre alten Mann Phantombilder anfertigen konnten. Auf derSuche nach dem Trio sollte sogar die ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY – ungelöst» eingeschaltet werden.
06.09.2014 Ta