Amoklauf in Mittelfranken: Verdächtiger handelte wohl im Wahn

Ansbach/Leutershausen (dpa). Der mutmaßliche Amokläufer von Leutershausen leidet vermutlich unter einer gravierenden psychischen Störung. Ein psychiatrischer Sachverständiger äußerte nach einer vorläufigen Begutachtung den Verdacht, dass eine «akute Psychose mit einem bizarren Wahnsystem» vorliege, wie die Staatsanwaltschaft Ansbach bekanntgab. «Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind dringende Gründe für die Annahme vorhanden, dass die Schuldfähigkeit des Beschuldigten zur Tatzeit zumindest erheblich vermindert war.»

Vor einer abschließenden Diagnose seien weitere Untersuchungen nötig. Das abschließende Sachverständigengutachten sei deshalb erst in zwei bis drei Monaten zu erwarten, hieß es in der Mitteilung.

Kein Wort zum Amoklauf
Der Beschuldigte hatte beim Ermittlungsrichter angegeben, Gesundheits- und Krankenpfleger zu sein und vor wenigen Monaten seine Stelle verloren zu haben. Zu dem Amoklauf vom Vortag, dem eine 82 Jahre alte Frau und ein 72 Jahre alter Mann zum Opfer fielen, äußerte er sich nicht.

Der Ermittlungsrichter erließ einen Unterbringungsbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes in zwei Fällen, des versuchten Mordes in zwei Fällen sowie der Bedrohung und der Nötigung. Der 47-Jährige wurde anschließend statt in ein Gefängnis in das Bezirkskrankenhaus Ansbach gebracht.

12.07.2015 Ta