An der Eliteschule wird durchgegriffen

Potsdam (dapd). Nach der Misshandlung von zwei Schülern im Internat der Potsdamer Eliteschule des Sports hat die Stadt weitere Konsequenzen gezogen. Insgesamt vier Mitarbeiterinnen des Wohnheims seien vom Dienst suspendiert, teilte ein Sprecher mit. Medienberichten zufolge gehören dazu auch die Leiterin und die stellvertretende Leiterin des Wohnheims. Laut Stadtsprecher soll am Montag eine Interimsleitung eingesetzt werden.

Mitarbeiterinnen des Internats werden schwere Versäumnisse im Umgang mit den Opfern des Missbrauchs vorgeworfen. Sie sollen nicht auf die Hilferufe der beiden Jungen reagiert haben. Die 13 und 14 Jahre alten Kinder sollen Ende September von älteren Mitschülern misshandelt worden sein. Gegen die 16 Jahre alten Beschuldigten ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen sexueller Nötigung. Ein Opfer sagt, es sei mit einem Besenstiel sexuell missbraucht worden. Die Beschuldigten bestreiten das, räumen aber einen gewaltsamen Übergriff auf die Jungen ein.

Die Stadt hat als Reaktion auf den Fall Kinderschutz-Spezialisten der Start gGmbH beauftragt, die Wohnheim-Mitarbeiter zu beraten. Das Unternehmen hat inzwischen eine Hotline eingerichtet, bei der sich womöglich verängstigte oder geschädigte Kinder und Jugendliche rund um die Uhr melden können. Die Hotline werde aus Gründen der Neutralität, Objektivität und Kompetenz von Start angeboten. Die Nummer werde Schülern und Eltern mitgeteilt.

21.10.2011 dv