Potsdam/Glindow (dpa/bb). Knapp ein halbes Jahr nach dem Fund eines toten Säuglings auf einem Kompostierer in Glindow (Potsdam-Mittelmark) ist Anklage gegen die Mutter erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft werfe der 35-Jährigen Totschlag vor, verkündete eine Behördensprecherin in Potsdam. Aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens geht die Anklage davon aus, dass die Frau voll schuldfähig ist. Die Leiche ihres Sohnes wurde am 22. Oktober 2013 gefunden. Die Mutter hat sich gestellt und laut Behörden gestanden, das Baby erstickt zu haben. Das Landgericht Potsdam muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
Die 35-Jährige war nach der Tat zunächst in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl wurde jedoch außer Vollzug gesetzt, seit vergangenem November ist die Frau auf freiem Fuß. Nach Angaben ihres Verteidigers ist sie inzwischen umgezogen. Die Frau hat bereits ein Kind. Dieses lebt derzeit beim Vater und dessen Familie. Der Mann stand laut Behörden nicht in Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein.
15.04.2014 Ta