Im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sind betrügerische E-Mails aufgetaucht, die angeblich von der AOK kommen. Man soll eine neue Gesundheitskarte beantragen, heißt es darin, weil mit der alten keine Kosten mehr übernommen würden. Achtung: Diese Behauptung ist gelogen!
Um an personenbezogene Daten für kriminelle Zwecke zu kommen, lassen sich Kriminelle immer wieder neue Märchen einfallen. Im Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW sind jetzt E-Mails aufgetaucht, die angeblich von der AOK kommen. Wer dort versichert ist, soll über einen Button in der Nachricht eine neue Gesundheitskarte beantragen. Mache man das nicht, könnten keine weiteren Gesundheitskosten übernommen werden.
Das Spiel mit der Angst
Aus Angst, nicht mehr krankenversichert zu sein, dürfte diese Information viele Menschen verunsichern. Aber man sollte nichts übereilen, warnen die Verbraucherschützer. Denn diese Behauptung ist erfunden und die E-Mail kommt nicht von der AOK!
Im Text der Nachricht heißt es: «Wir informieren Sie, dass eine neue Version Ihrer Gesundheitskarte jetzt verfügbar ist. Es ist unbedingt erforderlich, dieses Update durchzuführen, um weiterhin Ihre Gesundheitskarte erstattet zu bekommen.» Außerdem wird gedroht: «Wenn Sie dieses Update nicht durchführen, werden Ihre Gesundheitskosten nicht mehr übernommen und die Nutzung Ihrer alten Karte könnte zusätzliche, nicht gedeckte Kosten verursachen.»
Gefälschte Internetseite
Über den Button «Senden Sie meine Anfrage» soll man die neue Karte beantragen. Doch wer darauf klickt, kommt auf eine gefälschte Internetseite, die mit der AOK absolut nichts zu tun hat. Alle Daten, die dort eingetragen werden, gehen an Kriminelle. Die können diese Daten unter anderem für Straftaten missbrauchen – etwa durch Identitätsdiebstahl.
Beim Absender muss man genau hinsehen: Das der Verbraucherzentrale vorliegende Beispiel wurde von der Adresse «aok-krankenversicherung.com» verschickt. Die wurde am 14. Juli in Frankreich registriert und gehört nicht der AOK. Die echte AOK-Seite hat die Adresse «aok.de».
Tipps der Verbraucherzentrale
Wer eine solche Phishing-Mail erhält, sollte
- niemals antworten!
- niemals auf einen darin enthaltenen Link klicken!
- niemals einen eventuell vorhandenen Anhang öffnen!
- diese Nachrichten in den Spam-Ordner verschieben bzw. ungeöffnet löschen!
Wer sich unsicher ist, sollte vorsichtshalber seine Krankenkasse anrufen und fragen, ob die Karte wirklich getauscht werden muss. Die echte Telefonnummer steht in aller Regel auf der Krankenkassenkarte. Man kann sie auch auf der Internetseite der jeweiligen Krankenkasse finden.
Polizei und Krankenkasse informieren!
Die Verbraucherschützer haben noch einen wichtigen Rat: Geben Sie am besten die Internet-Adresse Ihrer Krankenkasse in die Adressleiste des Browsers ein – nicht in eine Suchmaschine! Dort könnten Kriminelle durch Werbeanzeigen eine falsche Nummer angeben und Sie in eine weitere Falle locken. Auch wenn eine Telefonnummer in der zweifelhaften E-Mail steht, sollte man diese nicht anrufen.
Wer bereits hereingefallen ist und Daten angegeben hat, sollte Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs erstatten. Auch die Krankenkasse sollte man darüber informieren.
(Quelle: VZ NRW)
Foto: Michael Schwarzenberger / Pixabay
20.07.24 wel