Beweise reichen nicht: Terrorverdächtiger wieder frei

Berlin (dpa). Ein bei einem Großeinsatz gegen gewaltbereite Islamisten in Berlin festgenommener Terrorverdächtiger ist aus der U-Haft entlassen worden. Das Amtsgericht Tiergarten hob den vor drei Wochen erlassenen Haftbefehl gegen Ismet D. (41) auf, wie die Berliner Generalstaatsanwaltschaft bekanntgab. Der selbsternannte «Emir» wurde verdächtigt, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt und eine schwere staatsgefährdende Gewalttat in Syrien vorbereitet zu haben. Für Anschlagspläne in Deutschland gab es keine Anhaltspunkte.

Das Gericht gehe jetzt davon aus, dass die Beweismittel nicht ausreichten, «um einen dringenden Tatverdacht gegen den Beschuldigten zu begründen», hieß es. Die Generalstaatsanwaltschaft legte Beschwerde gegen die Aufhebung des Haftbefehls ein. Sie gehe davon aus, dass sich der dringende Tatverdacht gegen den Beschuldigten durch die weiteren Ermittlungen noch verdichtet habe.

Ein zweiter, zusammen mit D. festgenommener Terrorverdächtiger (43) bleibt in Untersuchungshaft. Bei dem Einsatz am 16. Januar wurden elf Wohnungen in Berlin durchsucht. Nach Erkenntnissen der Behörden wollte Ismet D. damals ins Ausland, vermutlich ins türkisch-syrische Grenzgebiet ausreisen.

06.02.2015 Ta