Biersteuerkarussel gestoppt

Hof (dpa/lby). Eine international organisierte Bande soll tausende Lastwagenladungen Bier in Großbritannien verkauft haben, ohne die dafür fällige Biersteuer zu zahlen. Die für die Ermittlungen zuständige Staatsanwaltschaft im oberfränkischen Hof hat deswegen Objekte in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Tschechien durchsuchen lassen. Es seien fünf führende Mitglieder der Gruppe festgenommen worden, gaben die Ermittler bekannt. Details wurden unter Verweis auf das Steuergeheimnis nicht genannt. 

Die Bande hatte das Bier angeblich aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden offiziell nach Deutschland exportiert. In Wirklichkeit sei das Bier aber nach Großbritannien gebracht und dort auf dem Schwarzmarkt verkauft worden. Hintergrund seien die sehr unterschiedlichen Steuersätze, erläuterte Leitender Oberstaatsanwalt Gerhard Schmitt. «Die Biersteuer in Deutschland beträgt ein Zehntel von dem, was in Großbritannien anfällt.»

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hof und des Zollfahndungsamts in München zu dem sogenannten Biersteuerkarussell werden noch einige Zeit dauern. Auch Fahnder in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien sind beteiligt. Bei der internationalen Razzia waren allein von deutscher Seite 240 Zöllner und sechs Staatsanwälte im Einsatz.

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09.12.2015 Ta