Rüsselsheim (dpa/lhe). Polizisten erschießen zwei bissige Hunde in der Rüsselsheimer Innenstadt – und der Sturm der Entrüstung endet nicht. Nach Drohungen per E-Mail und im Internet gegen die Beamten ermittelt die Polizei, wie ein Sprecher bekanntgab. Es gebe eine Grenze, an der freie Meinungsäußerung ende und strafbare Tatbestände ihren Anfang nähmen: «Dem gehen wir natürlich nach.» Auch das Internet sei kein rechtsfreier Raum.
Die beiden American Staffordshire Terrier griffen am Dienstag in Rüsselsheim zwei Männer an und verletzten sie. Laut Polizei war es nicht möglich, die beiden in der Stadt herumlaufenden Hunde einzufangen. Sie wurden erschossen. Wütende Kritiker des Einsatzes bezeichneten im Internet in einem sogenannten Shitstorm die Polizei als
«schießwütig», gegen die Beamten gingen Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft ein.
Gegner des Polizeieinsatzes trafen sich gestern am Tatort am Eingang der Fußgängerzone. Menschen hatten Kerzen aufgestellt und Blumen niedergelegt. «Würdet ihr auch ein spielendes Kind erschießen?», stand auf einem Plakat. Ein anderes bezeichnete die Polizisten als Mörder.
27.09.2014 Ta