Stuttgart (dapd-bwb). Wegen Börsenmanipulation mit einem Schaden in Millionenhöhe hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft vier Männer angeklagt. Die Beschuldigten im Alter zwischen 32 und 46 Jahren sollen durch die Beeinflussung des Preises einer Aktie einen Gewinn von mehr als 38 Millionen Euro erzielt haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Ihnen wird vorgeworfen, Mitte 2006 durch Veröffentlichungen in verschiedenen Medien die Aktie des Schürfunternehmens De Beira Goldfields Inc.“ zum Kauf empfohlen zu haben. Dabei sollen sie verschwiegen haben, dass sie selbst erhebliche Bestände des Wertpapiers besaßen. Auch enthielten die Veröffentlichungen laut Staatsanwaltschaft teilweise falsche und irreführende Angaben.
Kurs künstlich hochgetrieben
Durch die Veröffentlichungen soll der Börsenkurs von anfänglich 1,40 Euro auf bis zu 18,50 Euro in die Höhe geschnellt sein. Das Verfahren kam durch eine Anzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im Sommer 2010 in Gang.
Die Idee, den Kurs künstlich in die Höhe zu treiben, stammt laut Staatsanwaltschaft von einem PR-Berater aus Österreich und einem Kanadier. Um die Vermarktungskampagne besser am Markt zu lancieren, holten die beiden Beschuldigten zwei Männer aus Baden-Württemberg und Bayern mit ins Boot, die entsprechende Kaufempfehlungen in einem Magazin sowie in Börsenbriefen veröffentlichten.
Gegen drei Angeschuldigte wurden Haftbefehle erlassen. Einer davon ist inzwischen wieder außer Vollzug gesetzt worden. Österreich lehnt eine Auslieferung des 32 Jahre alten PR-Beraters ab. Bis auf den in Untersuchungshaft sitzenden Kanadier sind alle Verdächtigen geständig. Die Staatsanwaltschaft sucht weiter nach Geschädigten.
25.05.2012 wel
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