Lübeck/Escheburg (dpa). Nach dem Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Asylbewerberunterkunft im schleswig-holsteinischen Escheburg hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der 37-Jährige ist ein unmittelbarer Nachbar der Unterkunft. Er steht unter dringendem Verdacht, am 9. Februar einen Brandsatz in das Gebäude geworfen zu haben, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab.
Der Mann soll einem Haftrichter vorgeführt werden. «Wir gehen derzeit von einer Einzeltäterschaft aus», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck, Ralf-Peter Anders, der Deutschen Presse-Agentur. Alle vorliegenden Indizien deuteten auf den Mann. Er wurde bereits von der Polizei vernommen. Ein Geständnis legte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft bislang nicht ab.
Ermittler stellten an der Verschlusskappe eines Kanisters sowie an einem abgebrannten Streichholz – beides lag vor einem beschädigten Fenster der Unterkunft – DNA-Spuren des Verdächtigen sicher. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, das Ermittlungsverfahren «in kürzester Zeit zum Abschluss» bringen zu wollen. In das Haus in Escheburg sollten ursprünglich am Tag nach dem Brandanschlag sechs irakische Flüchtlinge einziehen.
20.02.2015 Ta