Koblenz (dapd). Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat 18 Männer wegen des Betriebs eines rechtsextremen Internetradios angeklagt. Den zwischen 20 und 37 Jahre alten Beschuldigten wird unter anderem Volksverhetzung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz am Freitag mit. Die Männer, darunter ein 33-Jähriger aus Erkner, sollen sich als Administratoren und Moderatoren bei «Widerstandradio» sowohl durch Kommentare als auch durch das Abspielen von Musiktiteln deutscher und internationaler Skinhead-Bands mit menschenverachtenden, rassistischen und zum Teil nationalsozialistischen Inhalten strafbar gemacht haben.
Die Beschuldigten waren bei einer Razzia des Bundeskriminalamtes (BKA) im vergangenen November festgenommen worden. Bis auf einen saßen sie seitdem in Untersuchungshaft. Der Schwerpunkt der Durchsuchungen lag in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. An der Aktion waren rund 270 Beamte beteiligt, ermittelt wurde auch in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Brandenburg, Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen. 22 Wohnungen und Häuser von Rechtsextremisten wurden bei der Aktion durchsucht. Die Beamten beschlagnahmten neben Computern und Mobiltelefonen auch Waffen.
Ein Verhandlungstermin steht laut Staatsanwaltschaft noch nicht fest. Im Falle einer Verurteilung droht den Männern je nach Schwere der einzelnen Vorwürfe bis zu fünf Jahren Gefängnis.
29.1.2011 LB