Das konnte doch niemand voraussehen

Göttingen (dapd). Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat bereits Anfang November eine Verhaftung des späteren Mörders von Bodenfelde erwogen. Nach der Festnahme des 26-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstiftung und Ladendiebstahls sei mit dem Haftrichter die Verhängung von Untersuchungshaft geprüft worden, sagte Oberstaatsanwalt Hans Hugo Heimgärtner am Montag in Göttingen. Richter und Staatsanwaltschaft hätten keine Fluchtgefahr gesehen. «Dass jemand, der Laubeneinbrüche begeht, zum Mörder wird, konnte niemand voraussehen», sagte Heimgärtner. Der mutmaßliche Mörder Jan O. wurde 2007 wegen einer Einbruchserie zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

Die Ermittler sind mittlerweile nicht mehr hundertprozentig davon überzeugt, dass Jan O. die 14-jährige Nina und den 13-jährigen Tobias aus Mordlust umgebracht hat. «Mithilfe der Aussage des Beschuldigten überprüft die Staatsanwaltschaft, ob das Merkmal Mordlust noch gegeben ist», sagte Heimgärtner. Unter Umständen müsse der Haftbefehl gegen den 26-Jährigen geändert werden (dazu auch unser heutiges Top-Thema).

29.11.2010 dv