Dem Nepp Kontra geben

Dubiosen Veranstaltern von Kaffeefahrten soll Geschäft vermiest werden

Wiesbaden (dapd-bay). Hessen und Bayern wollen schärfer gegen betrügerische Kaffeefahrten vorgehen. Neben einer drastischen Erhöhung“ der Bußgelder soll es ein Verbot für den Kauf von Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln geben, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Verbraucherschutzministerien beider Länder.

Postfächern einen Namen geben 
Außerdem sollen sich zukünftig die Anbieter der Reisen nicht hinter erfundenen Namen und Postfächern verstecken können. Sie bekämen erst ein Postfach, wenn sie sich vorher durch eine Vorlage des Personalausweises identifizierten. So könnten die Anbieter auch rechtlich belangt werden. Beide Länder wollen die Gesetzesänderungen zur Verbraucherschutzministerkonferenz im September einreichen.

Nach Schätzungen der beiden Ministerien nehmen jährlich bis zu fünf Millionen Deutsche an den dubiosen Verkaufsfahrten teil. Rund 400 Busse seien jeden Tag zu Kaffeefahrten unterwegs. Die unlauteren Händler verkauften Produkte, deren Verkaufspreis durchschnittlich 30 bis 60 Mal höher sei als der Einkaufspreis.

Apotheker begrüßen Initiative 
Der hessische Apothekenverband (HAV) in Offenbach begrüßt die Initiative der beiden Länder. Die bei Ausflugsfahrten verkauften sogenannten Gesundheitsprodukte hätten Apotheker niemals empfohlen, begründet der HAV seinen Zuspruch zu dem Verkaufsverbot der Medizinprodukte. Der Verband bezweifelt die Qualität und Wirksamkeit der Mittel.

Symbolfoto: Erich Westendarp  / pixelio.de

30.08.2012 Ta