Der „Q“ von Heidelberg

Ein 75-Jähriger soll mit äußerst speziellen Waffen gehandelt haben

Heidelberg (dpa). Wie bei Geheimagenten: Einen Schießkugelschreiber und einen Schießspazierstock haben Ermittler bei illegalen Waffenhändlern in Baden-Württemberg beschlagnahmt. «Das sind James-Bond-Waffen», sagte ein Sprecher der Heidelberger Polizei. «Die bekommen Sie auch nicht mit einem Waffenschein.» Schon der Besitz sei verboten. Zudem fanden die Beamten bei einer großangelegten Razzia schon im Juni in Heidelberg und der Region 20 Gewehre und Pistolen mit mehreren Tausend Schuss Munition. Als Drahtzieher stehen zwei Senioren, die über 70 sind, im Fokus der Ermittlungen.

Als Hauptverdächtiger gilt ein 75-Jähriger aus Heidelberg, der als Zwischenhändler für einen 77-Jährigen gedealt haben soll. Dieser betreibt ein Waffengeschäft in Altlußheim. Der 75-Jährige hat den Vorwürfen zufolge die Produktionsnummern der Waffen abgeschliffen und die Ware an mindestens sechs weitere Unterhändler im Alter von 25 bis 63 Jahren weiterverkauft.

Bei der Razzia, an der 80 Beamte beteiligt waren, haben diese das Waffenlager ausgehoben. Die Vorwürfe richten sich insgesamt gegen zehn Verdächtige, wie Staatsanwaltschaft und Polizei bekanntgaben. Der mutmaßliche Haupttäter und ein weiterer Zwischenhändler im Alter von 40 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.

Weitere Waffen sollen nach den Erkenntnissen der Ermittler auch nach Belgien geschmuggelt worden sein. Die dortigen Behörden wurden eingeschaltet.

Foto: Kripo Heidelberg

17.08.2013 Ta