Waldshut-Tiengen (dapd-bwb). Nach internationalen Ermittlungen haben die Behörden zwei weitere mutmaßliche Diebe von Rhinozeros-Hörnern in Dänemark festgenommen. Den Männern wird vorgeworfen, Anfang Mai im Naturkundemuseum im südbadischen Bad Säckingen von zwei präparierten Rhinozerosköpfen die Hörner abgeschlagen und gestohlen zu haben, wie die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen bekanntgab.
Bilder aus einer Überwachungskamera und ein beim Einbruch ausgerissener Fingernagel hatten die Ermittler auf die Spur der Verdächtigen geführt. Die Männer im Alter von 34 und 36 Jahren wurden nach ihrer Festnahme von Dänemark nach Deutschland ausgeliefert. Beide waren bereits in früheren Jahren hierzulande erkennungsdienstlich behandelt worden. Gegen sie lagen Europäische Haftbefehle vor.
Diebstähle nahmen rasant zu
Die in Bad Säckingen gestohlenen Nashörner dürften nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft einen Schwarzmarktwert von rund 400.000 Euro haben. Zu Pulver zermahlen erzielen sie den Angaben zufolge auf asiatischen Märkten als Mittel gegen Krebs und Impotenz astronomische Preise.
Seit 2009 registrierten die Behörden eine deutliche Steigerung von Horndiebstählen, auch über Europa hinaus. Seit 2011 sind etwa 60 Diebstähle und ein Dutzend versuchte Diebstähle verzeichnet worden. Dabei entwendeten die Diebe mehr als 70 Rhinozeros-Hörner mit einem Schwarzmarktwert von geschätzt mehr als sechs Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Diebstähle lag in Deutschland mit 14 und in Frankreich mit 15 Taten.
Eine international agierende Bande von Tatverdächtigen ging der Polizei im Mai nach einem dreisten Hörner-Diebstahl im Offenburger Ritterhaus-Museum ins Netz. Drei der Verdächtigen wurden festgenommen. Die zwei Haupttäter sollen sich einem Medienbericht zufolge ab dem 14. September vor dem Amtsgericht Offenburg verantworten müssen.
28.08.2012 Ta