Doch keine natürliche Todesursache

Notärztin übersieht bei einem Toten drei Stichwunden

Prenzlau/Neuruppin (dpa/bb). Obwohl sein Körper drei Stichwunden aufwies, hat eine Notärztin bei einem Toten eine natürliche Todesursache attestiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt – aber nicht gegen die Medizinerin. «Für sie hat das keine strafrechtlichen Konsequenzen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Neuruppin.

Stattdessen ist ein Freund des Toten (51) im Visier. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt. Der 55-Jährige soll seinen Freund in der Nacht zum 14. Februar erstochen haben. Der Beschuldigte wurde in eine geschlossene Klinik eingewiesen. Er soll bereits Ende 2013 auf den Mann eingestochen haben.

Unterlassene Hilfeleistung? 
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat der Mann erhebliche Alkoholprobleme. In der Klinik sei er darum zunächst zum Entzug. Zudem müsse die Frage der Schuldfähigkeit geklärt werden. Der 55-Jährige hatte im Februar selbst die Polizei alarmiert, weil sein Freund nach dem Trinkgelage keine Regungen mehr zeigte.

Nach dem Tod des Mannes wurde zunächst wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung ermittelt. «Dazu muss man aber wissen, ob die Hilfe erforderlich war, als der Mann wegging», erklärte die Sprecherin. Darum wurde eine Obduktion der Leiche veranlasst. Rechtsmediziner stießen dabei auf die Stiche am Körper des 51-Jährigen.

12.03.2014 Ta