Wir können Ihnen mit dieser Webseite nicht beibringen, wie Sie sich verteidigen. Das lernen Sie am besten in Kursen oder Vereinen bei Fachleuten.
Doch einige kurze Tipps an dieser Stelle:
Das Wichtigste: Flucht geht vor Gegenwehr
In jedem Fall sollten Sie eine körperliche Auseinandersetzung vermeiden. Wenn Sie angegriffen werden, versuchen Sie immer zu fliehen. Nur wenn das nicht möglich ist, wehren Sie sich.
Die seitliche Stellung
Lässt sich ein Kampf nicht vermeiden, so gilt es, dem Gegner möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Nehmen Sie eine seitliche Stellung ein.
Die Distanz
Bewahren Sie eine möglichst große Distanz zum Angreifer. Damit bringen Sie sich aus seiner unmittelbaren Reichweite.
Blocken und Ausweichen
Beim Blocken oder Ausweichen sollten Sie den richtigen Abstand für einen eigenen Gegenangriff bewahren.
Zunächst Schläge abwehren
Versuchen Sie, die Schläge des Angreifers abzuwehren. Attackiert Sie der Angreifer weiter, dann dürfen Sie ihn mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln kampfunfähig machen.
Nasenbein gegen Schubsen – nein!
Jemandem, der Sie schubst, dürfen Sie nicht gleich die Kniescheibe oder das Nasenbein brechen. Das wäre keine angemessene Verteidigung. Oberstes Gebot bei der Selbstverteidigung ist immer die „Verhältnismäßigkeit der Mittel“.
Zurückhalten statt halbtot schlagen
Grundsätzlich gilt: Je mehr Erfahrung und technisches Können Sie im Bereich des Kampfsports haben, desto eher wird von Ihnen eine zurückhaltende und der Situation angemessene Vorgehensweise erwartet.
Auch „kleine“ Abwehrtechniken bergen Risiken
Einer körperlich unterlegenen Frau, die „nur“ in einem Wochenendkurs mal grundlegende Techniken geübt hat, darf also durchaus einem potenziellen Vergewaltiger gezielt zwischen die Beine treten. Aber Vorsicht, auch dieser Tritt will gelernt sein. Denn geht er daneben oder wird er nur halbherzig ausgeführt, steigert das unter Umständen die Aggressivität des Angreifers.
Umgang mit Waffen
Für Verteidigungswaffen wie Schreckschuss- und Gasrevolver, Elektroschocker oder Reizgas-Spray gilt generell: Der Umgang mit ihnen muss geübt werden. Zum einen vermeiden Sie dadurch, beim Einsatz sich selbst zu schaden. Zum anderen könnte der Angreifer Ihnen die Waffe abnehmen und gegen Sie richten.
Wenn der Täter eine Waffe besitzt
Vorsicht: Für die Verteidigung gegen Waffen gelten andere Regeln als für die Verteidigung gegen einen Menschen ohne Waffe!
- Bei Tränengas-Angriffen: Versuchen Sie zu flüchten. So können Sie aus dem Wirkungsbereich des Gases fliehen. Das Gas legt sich auf die Schleimhäute Ihrer Augen und lässt sie tränen. Das Gas frisst sich auch in Kleidung und wirkt dadurch nach.
- Bei Messer-Attacken: Versuchen Sie, irgendein Kleidungsstück um einen Arm zu wickeln. Mit diesem „Blockarm“ vermindern Sie das Verletzungsrisiko. Als „Blockarm“ verwenden Sie am besten den schwächeren Arm. Damit der stärkere als Schlagarm frei bleibt. Noch besser ist, den Angriff mit einem Hilfsmittel (Tasche, Regenschirm etc.) abzuwehren.
- Bei der Bedrohung mit einer Schusswaffe: Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Wenn der Angreifer nur Geld oder Wertsachen will: Geben Sie alles her. Wertsachen sind ersetzbar, Ihr Leben und Ihre Gesundheit nicht!