Entführungen, die die Menschen erschütterten

Berlin (dv). Der jüngste Entführungsfall der Heidenheimer Bankiersgattin Maria Bögerl ruft frühere, ähnliche Fälle ins Gedächtnis:

2009: Im März wird in Wiesbaden eine Bankiersgattin entführt. Der Täter, der Schwerkriminelle Thomas Wolf, erpresst 1,8 Millionen Euro. Die Frau hatte er an einen Baum gefesselt, sie konnte sich selbst befreien. Wolf wird im Mai im Hamburger Stadtteil St. Pauli auf offener Straße festgenommen.

2002: Im September wird der elfjährige Bankierssohn Jakob von Metzler entführt und ermordet. Täter ist der Jurastudent Magnus Gäfgen, der von den Eltern des Kindes eine Million Euro erpressen will. Kurz nach der Geldübergabe wird Gäfgen festgenommen, sagt aber nicht, wo der Junge ist. Erst als die Polizei ihm starke Schmerzen androht, führt er die Beamten zu der Leiche an einem See.

1997: Im September wird der 20 Jahre alte Geltower Gastwirtsohn Matthias Hintze von zwei Bekannten seiner Eltern entführt. Die beiden Entführer versuchen, eine Million Mark zu erpressen. Der 20-Jährige erstickt in der Erdgrube, in der er gefangen gehalten wurde. Die Täter werden später zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.

1996: Im Oktober wird der 40 Jahre alte Multimillionär Jakub Fiszman aus Frankfurt am Main entführt und in einem  Waldstück im Taunus erschlagen. Die Täter Rainer Körppen und sein Sohn Sven werden zwei Jahre später zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Neben dem Fall Fiszman wird ihnen auch noch die Entführung zweier Kinder 1991 zur Last gelegt.

1996: Im März wird der Multimillionär Jan Philipp Reemtsma von seinem Grundstück in Hamburg entführt. Nach 33 Tagen Gefangenschaft kommt er gegen eine Zahlung von 30 Millionen Mark Lösegeld wieder frei. Der Haupttäter Thomas Drach wird 1998 in Argentinien verhaftet und später in Deutschland zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

05.06.2010 dv