Offenbach (dpa/lhe). Langsam kommt Licht in die Auseinandersetzung auf einem Offenbacher Parkplatz, bei dem eine junge Frau ins Koma geprügelt wurde. Inzwischen sind alle Zeugen vernommen worden, die in den nächtlichen Massenstreit verwickelt waren. Auch wenn noch nicht alle Aussagen ausgewertet sind: «Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für einen rassistischen, politischen oder ethnischen Hintergrund», sagte ein Sprecher der Offenbacher Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dpa. Die These, dass die 22-Jährige versucht habe, zwischen streitende Gruppen zu treten, «können wir so nicht bestätigen», sagte Axel Kreutz. Auch für Notwehr gebe es keine Anhaltspunkte.
Zum Tatzeitpunkt habe «ein großes Durcheinander» auf dem Parkplatz geherrscht: Auf einem Video seien 15 bis 20 Personen zu sehen, die sich nachts vor dem Schnellrestaurant getroffen hatten. Um was es bei dem Streit ging und wer ihn womit provoziert haben könnte, ist noch nicht bekannt.
Überwachungskamera zeichnete alles auf
Zuletzt hat die Polizei auch den Mann gefunden, der den Tatverdächtigen 18-Jährigen davon abhalten wollte, das Opfer weiter zu schlagen. Er gehöre zur Sphäre des Beschuldigten, sagte Kreutz, und habe versucht, den Angreifer zurückzuhalten. Gegen den 18-Jährigen wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Zur Tat hat er laut Staatsanwaltschaft weiter keine Angaben gemacht.
Weil die Videokamera des Schnellrestaurants mitfilmte, gebe es aber «am Tatgeschehen nicht viel zu ermitteln». Das Opfer wurde von einem einzigen Schlag getroffen und prallte mit dem Kopf auf einen Stein. Die aus Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) stammende Frau erlitt schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen.
22.11.2014 Ta