Fremdenfeindliche Attacke im Bus

Fahrer soll ausländische Familie beschimpft und tätlich angegriffen haben

Berlin (dpa/bb/pol). Ein Busfahrer soll in Berlin-Siemensstadt eine Frau fremdenfeindlich beleidigt und deren Tochter verletzt haben. Die 51-Jährige ist am Freitagnachmittag am U-Bahnhof Rohrdamm“ mit ihren zwei Kindern in den Bus gestiegen. Weil der Bus überfüllt war, stand die Familie im vorderen Bereich. Da soll der Fahrer  die Frau beschimpft haben, die 20 Jahre alte Tochter stellte ihn deshalb zur Rede und verbat sich das.

Daraufhin soll der Busfahrer laut Polizeibericht auf die junge Frau eingeschlagen und sie mit dem Rücken gegen eine Haltestange gestoßen haben. Die Familie wollte aussteigen. Doch laut Polizei schloss der 56-Jährige die Tür, kaum dass der 12 Jahre alte Sohn den Bus verlassen hatte. Dabei soll er die junge Frau mit ihren Haaren in den Türflügeln eingeklemmt haben und einfach losgefahren sein. Erst nach Aufforderung durch andere Fahrgäste habe der Mann schließlich den Bus gestoppt und auch Mutter und Tochter aussteigen lassen, heißt es weiter. Die Familie erstattete  Anzeige.

Polizisten nahmen den 56-Jährigen an der Endhaltestelle in Empfang und brachten ihn zur Blutentnahme auf die Wache. Ein Ergebnis werde Anfang kommender Woche erwartet, sagte ein Polizeisprecher. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben den Fahrer vorerst vom Dienst suspendiert. «Bei uns arbeiten mehr als 30 Nationen, bei uns gibt es null Toleranz gegenüber Ausländerfeindlichkeit», sagte eine Sprecherin auf dpa Anfrage. Der Mann müsse mit Konsequenzen rechnen.

Die Ermittlungen wegen fremdenfeindlicher Beleidigung und Körperverletzung hat die Abteilung Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen.

02.06.2013 Ta