Gemeinsam Lösungen finden – Was können Eltern tun?

Viele Eltern haben keine blasse Ahnung, dass ihr Kind Mobbing-Opfer ist oder gar selber mobbt. Der wichtigste Hinweis für Eltern ist deshalb: Nehmen Sie sich mehr Zeit für Ihr Kind und dessen schulischen Belange!

Vermitteln Sie ein sicheres Gefühl!
Das sollte ein Kind anderen von seinem Verhältnis zu Ihnen sagen: „Ich kann jederzeit mit allen Sorgen zu meinen Eltern kommen“. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Schule und über die sozialen Erlebnisse in der Schule. Versuchen Sie, seinen Freundeskreis kennenzulernen! Nur so können Sie einschätzen, ob Ihr Kind bedroht, erpresst oder gar geschlagen wird oder gegebenenfalls selbst Täter ist. Nehmen Sie Ihr Kind immer ernst, wenn es mit „Schulkummer“ zu Ihnen kommt.

Folgende Hinweise könnten ein Zeichen von Mobbing oder Gewalt gegen Ihr Kind sein:

Lesen Sie zwischen den Zeilen!
Achten Sie auch auf das, was nicht gesagt wird. Erzählt Ihr Kind nur ungern von der Schule, von Pause und Freunden? Ist diese Form der Verschwiegenheit eher untypisch für Ihr Kind? Suchen Sie das Gespräch mit dem Klassenlehrer! Vielleicht findet sich hier die Lösung. Hält sich Ihr Kind nur sehr ungern in der Schule auf? Verlässt es zum Beispiel genau mit dem Gongschlag die Schule? Sehen Sie es kaum mit einem anderen Klassenkameraden spielen oder reden? Vielleicht wird Ihr Kind gemobbt, verspottet oder ist gar Opfer von Erpressung.

Plötzliche Verhaltensänderungen
Ihr Kind simuliert Schmerzen oder Erkrankungen, um nicht in die Schule zu müssen? Nehmen Sie sich Zeit und suchen Sie nach den Ursachen! Gibt es sichtbare Beschädigungen an Kleidern oder Schulsachen? Oder hat Ihr Kind gar körperliche Verletzungen? Kommt es zu einem drastischen und plötzlichen Absinken des Notendurchschnitts? Klagt Ihr Kind öfter über Unwohlsein, Kopfschmerzen, Müdigkeit? Isst es plötzlich viel weniger oder mehr als sonst? Nimmt Ihr Kind ungern am Sport teil, obwohl es sonst sehr bewegungslustig ist? Weigert es sich, an seinen Computer oder an sein Handy zu gehen? Wenn Sie einige dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, dann müssen Sie handeln.

Die wichtigsten Regeln in Kürze:

  • Noch einmal: Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihr Kind!
  • Nehmen Sie Ihr Kind immer ernst und glauben Sie zuerst ihm!
  • Hören Sie genau auf die Erzählungen Ihrer Kinder, zeigen Sie Verständnis auch für „kleine Problemchen“ und erst recht, wenn es um Gewaltanwendungen geht!
  • Halten Sie regelmäßig Kontakt mit der Schule! Sprechen Sie auch mit anderen Eltern.
  • Gehen Sie bei Problemen immer persönlich zum Klassenlehrer oder zum Schulleiter. Suchen Sie nicht den Kontakt zum Täter oder den Eltern des Täters! Dies würde die Position Ihres Kindes schwächen.