Großangelegter Diebstahl in Neapel: Bayern gibt historische Bücher zurück

München (dpa). Die bayerischen Behörden geben mehr als 500 historische Bücher an Italien zurück, die aus einem Bücherdiebstahl in Neapel stammen sollen. Darunter befinden sich Originalausgaben der Werke von Wissenschaftspionieren wie Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus und Johannes Kepler. Sie wurden bereits 2012 in einem Münchner Auktionshaus beschlagnahmt.

Monatelang wurde die Biblioteca dei Girolamini in Neapel geplündert. Der ehemalige Direktor Marino Massimo De Caro bekam als einer der Drahtzieher eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren. «Die Beschlagnahmung hängt damit zusammen», sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I. Auch der ehemalige Geschäftsführer des Auktionshauses wurde bereits in Italien verurteilt. Morgen soll die offizielle Übergabe der Bücher an die italienischen Behörden im Bayerischen Landeskriminalamt stattfinden.

Wertvolle Bücher sollten versteigert werden
Von «bedeutenden Kulturgütern» ist in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft die Rede. Die staatliche Biblioteca dei Girolamini ist die älteste in Neapel und hat einen besonders reichen Fundus an antiquarischen Büchern. Der Gesamtwert der 543 Bücher, die überwiegend aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, wird auf mindestens 2,5 Millionen Euro geschätzt. Nach den Ermittlungen der italienischen Behörden wurden sie zwischen Juni 2011 und April 2012 nicht nur, aber vor allem aus der Bibliothek in Neapel gestohlen.

Die Staatsanwaltschaft Neapel hat ein Rechtshilfeersuchen an die Münchner Kollegen gestellt. Daraufhin wurden die Bücher in dem Auktionshaus sichergestellt. «Das Münchner Auktionshaus, bei dem die Sicherstellung erfolgte, hat sich mit der Rückgabe der Bücher ausdrücklich einverstanden erklärt», hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft.

12.03.2015 Ta