Tonna (dapd-lth). Der einwöchige Hungerstreik im Gefängnis Tonna (Landkreis Gotha) ist Donnerstagnachmittag beendet worden. Auch die letzten fünf noch im Streik befundenen Häftlinge hätten wieder Nahrung zu sich genommen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Erfurt. Ihre Forderungen konnten sie jedoch nicht durchsetzen.
Seit einer Woche hätten teilweise bis zu 15 russisch sprechende Insassen die Nahrung verweigert. Seit Mittwoch nahm allerdings die Zahl der Streikenden wieder ab. Am Donnerstagvormittag befanden sich laut Ministerium noch fünf Insassen im Streik. Alle seien wohl auf und würden medizinisch versorgt.
Mageres Ergebnis
Die Häftlinge hätten gefordert, ein zusätzliches russisches TV-Programm sowie eine weitere russische Zeitung und DVDs zu erhalten, konnten aber so gut wie nichts erreichen. Eine Zeitung könne jeder bestellen, der sie auch bezahlt, das Angebot für ein weiteres TV-Programm solle geprüft werden, sagte der Ministeriumssprecher.
Der Streik sei von einem einzelnen Gefangenen ausgegangen. Bis zu 14 weitere Insassen sympathisierten mit dem Häftling. Als die Streikfront bröckelte, gaben nach und nach alle auf“, sagte der Sprecher.
Die Linke kündigte an, in dieser Sache den Justizausschuss einschalten zu wollen. „Die Gründe für den Gefangenenstreik in der Justizvollzugsanstalt Tonna müssen ernsthaft analysiert werden, die darin deutlich werdenden grundsätzlichen und offensichtlich schon längere Zeit bestehenden Probleme müssen so schnell wie möglich gelöst werden“, sagte Justizpolitikerin Sabine Berninger.
24.08.2012 ta
„