Berlin (dapd). Begleitet von einem Großaufgebot an Sicherheitskräften haben Polizisten seit Mittwochmorgen das linksalternative Wohnprojekt in der Liebigstraße 14 in Berlin-Friedrichshain geräumt. Unterstützer der Bewohner protestierten dagegen, teilweise auch mit Gewalt. Bei einer Spontandemonstration auf der Frankfurter Allee mit rund 500 Teilnehmern flogen Flaschen und Steine in Richtung von Polizeibeamten.
Die Polizei sei stadtweit mir rund 2.500 Beamten im Einsatz und beobachte insgesamt rund 1.000 Demonstranten, sagte ein Polizeisprecher. Die Räumung gestaltete sich schwierig, da im Innern des Hauses die Treppen unbrauchbar gemacht worden waren. Erst nach mehreren Stunden traf die Polizei in einer Wohnung im dritten Obergeschoss auf etwa zehn Personen. Diese hissten eine schwarze Fahne auf dem Balkon und besprühten die Beamten mit Feuerlöschern. Daraufhin wichen die Beamten zurück, konnten ihren Einsatz wenig später unverletzt fortsetzen.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele bedauerte die Räumung. Bis zuletzt habe er zwischen den Bewohnern des Hauses und dem Haupteigentümer der Immobilie zu vermitteln versucht. Leider sei der Eigentümer «zu keinem einzigen Telefonat» bereit gewesen, sagte Ströbele.
02.02.2011 dv