Saarbrücken (dpa/lrs). In Saarbrücken steht ein früherer Kriminalpolizist unter Betrugsverdacht. Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen den 43-Jährigen sowie gegen weitere Beamte, darunter auch seine Vorgesetzen, wegen des Verdachts des Betruges und der Beihilfe zum Betrug, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft einen Bericht der «Saarbrücker Zeitung». Die Staatsanwaltschaft ließ gestern auch die Dienststelle, in der der verdächtige Polizist eingesetzt war, durchsuchen.
Landespolizeipräsident Norbert Rupp ordnete disziplinarische Untersuchungen gegen die Beamten an. Der später aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensionierte Kriminalkommissar war nach Angaben der Polizei im August 2013 in der Saarbrücker Innenstadt privat unterwegs und bei einer Schlägerei mit jungen Männern schwer verletzt worden. Dies war zunächst als Dienstunfall anerkannt worden.
Der Mann hatte argumentiert, er habe sich vorher als Polizist zu erkennen gegeben und den späteren Angreifern einen Platzverweis erteilt. Seine Kollegen sollen diese Version gestützt haben. Bei internen Ermittlungen hätten sich aber immer größere Zweifel an der Darstellung des Beamten ergeben, erklärte das Landespolizeipräsidium. Die Anerkennung als Dienstunfall, wodurch der Mann im Ruhestand wesentlich mehr Geld bekommen würde, sei widerrufen worden.
05.08.2015 Ta