Hohe Haftstrafen für prügelnde Schüler

München (dapd).  Knapp eineinhalb Jahre nach brutalen Prügelattacken in der Münchner Innenstadt sind zwei der drei angeklagten Schweizer Schüler wegen versuchten Mordes zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Mike B. muss für sieben Jahre ins Gefängnis, Benjamin D. vier Jahre und 10 Monate, wie eine Justizsprecherin nach Ende des Prozesses vor dem Münchner Landgericht mitteilte. Die beiden zur Tatzeit 16 Jahre alten Schüler wurden wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der gleichaltrige Mittäter Ivan Z. erhielt wegen gefährlicher Körperverletzung eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten.

Die Staatsanwaltschaft hatte vor der Jugendkammer auf Haftstrafen zwischen sechs und neun Jahren Jugendstrafe plädiert. Die Verteidigung hatte hingegen eine Tötungsabsicht der Angeklagten zurückgewiesen. Die inzwischen 18 Jahre alten Jugendlichen hatten in der Nacht zum 1. Juli 2009 fünf Passanten in der Münchner Innenstadt brutal zusammengeschlagen und teilweise schwer verletzt.

Opfer nachhaltig geschädigt
Einen Kaufmann, der sich auf dem Weg zu seinem Hotel befand, prügelten die alkoholisierten Teenager demnach zu Boden und traten ihn mehrere Male gegen den Kopf. Der Mann leidet nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch heute schwer unter den Folgen der Tat. Zwei weitere Opfer wurden von ihnen bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und getreten. Die Schüler einer Weiterbildungsschule aus Küsnacht befanden sich auf Klassenfahrt in München.

23.11.2010 dv