Ibiza-Connection aufgeflogen

München (dapd-bay). Dem Zoll ist in Oberbayern der bundesweit größte Fund der Partydroge Mephedron gelungen. Eine mindestens sechsköpfige internationale Schmugglerbande stellte die Droge auf der spanischen Insel Ibiza her und brachte sie nach Bayern, wie der Zoll am Donnerstag in München bekanntgab. Die Gruppe soll auch mit anderen Drogen wie Marihuana, Kokain und Ecstasy gehandelt haben. Sie war den Ermittlungen zufolge seit 2008 aktiv.

Zollbeamte stellten in Rosenheim und Brannenburg insgesamt 155.000 Tabletten der Substanz sicher. Sie haben einen Straßenverkaufswert von bis zu 1,5 Millionen Euro. Europaweit handelt es sich um den zweitgrößten Mephedron-Fund überhaupt. Die Wirkung der Droge ähnelt der von Ecstasy.

Internationale Zusammenarbeit der Behörden
Der Schmugglerring hatte das Mephedron mit umgebauten Lastwagen von Spanien und anderen Ländern nach Deutschland transportiert. Die Gruppenmitglieder sind zwischen 31 und 49 Jahre alt. Der Zoll arbeitete bei der Enttarnung der Gruppe eng mit den Kollegen der österreichischen, slowenischen und spanischen Strafverfolgungsbehörden zusammen.

Außer Mephedron verkauften die mutmaßlichen Drogenhändler auch Marihuana, Kokain und andere illegale Substanzen, allerdings in deutlich geringerem Umfang. Von den Mitgliedern der Bande kamen drei aus Österreich, zwei aus Serbien und eines aus den Niederlanden. Hergestellt wurde das Mephedron von dem Niederländer auf Ibiza.

Alle Mitglieder der Gruppe konnten mittlerweile verhaftet werden, zwei wurden sogar schon verurteilt. Der Fall konnte erst nach der Überführung des Niederländers nach Deutschland bekannt gegeben werden, da anderenfalls die Ermittlungen gefährdet worden wären.

10.08.2012 Ta