Jagd auf die „Jagdstaffel“

Razzia in der rechten Szene Oberbayerns

München (dv/dapd). Razzia in der rechten Szene Südbayerns: Wegen des Verdachts des illegalen Waffenbesitzes haben Polizei und Staatsanwaltschaft in München und Oberbayern mehr als 30 Privat- und Geschäftsräume von Mitgliedern der «Jagdstaffel D.S.T.» durchsucht. Diese steht Angaben des bayerischen Justizministeriums zufolge mutmaßlich im Zusammenhang mit der rechtsextremen Organisation «Freies Netz Süd».

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte dem Bayerischen Fernsehen, die «Jagdstaffel» sei schon länger im Visier von Polizei und Verfassungsschutz gewesen. «Es handelt sich um Personen, die ganz offensichtlich wirklich fanatisch rechtsextremistisches Gedankengut verfolgen, die hier auch bereit sind, entsprechende Aktionen durchzuführen», sagte der Minister in der «Abendschau».

Herrmann zufolge sollen die Verdächtigen intensive Schießübungen, beispielsweise bei Ausflügen nach Tschechien, absolviert haben.

Im Internet das wahre Gesicht gezeigt
Auf der Internetseite der Gruppierung waren immer wieder Fotos von Mitgliedern in martialischer Aufmachung mit scharfen Waffen aufgetaucht. Andere Bilder zeigen die Rechtsextremen, wie sie neben dem Grab des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß posieren.

Die offensichtliche Begeisterung für Waffen weckt den Verdacht, dass gegen dieses Verbot auch im Inland verstoßen wird. In einigen der durchsuchten Haushalte in München, Krailling, Wolfratshausen, Geretsried und anderen Gemeinden im Oberland waren legale Waffen gemeldet.

04.05.2012 dv