Hamburg (dpa). Hamburger Richter haben eine mutmaßliche Terroristin auf freien Fuß gesetzt. Die wegen Mordverdachts festgenommene Französin werde nicht nach Chile ausgeliefert, bestätigte eine Gerichtssprecherin Medienberichte. Das Hanseatische Oberlandesgericht habe einen entsprechenden Antrag für unzulässig erklärt (Az. Ausl 8/14). Zwischen Deutschland und Chile besteht kein bilaterales Auslieferungsabkommen.
Die südamerikanischen Behörden werfen der 55-jährigen Französin vor, Mitglied einer chilenischen Untergrundorganisation gewesen zu sein. Unter anderem wegen Mordes und Bildung einer terroristischen Vereinigung wurde nach ihr international gesucht. So soll sie 1991 am Mord an dem rechtsgerichteten Senator Jaime Guzmán beteiligt gewesen sein. Guzmán galt als Ideologe der Diktatur des Generals Augusto Pinochet (1973-1990). Die Französin wurde bei der Grenzkontrolle am Hamburger Flughafen festgenommen. Sie saß seitdem in Haft.
28.06.2014 Ta