Kein großes Kaliber für Privatleute

Bad Boll (dapd-bwb). Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) fordert eine Verschärfung des Waffengesetzes. Großkalibrige Faustfeuerwaffen in Privatbesitz sollten verboten werden, sagte Altpeter am Montag bei einer Fachtagung in Bad Boll, die von der Evangelischen Akademie zusammen mit dem Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden veranstaltet wurde. Die Folgen von Amokläufen seien immer dann am schlimmsten gewesen, wenn die Täter Zugang zu Großkaliberwaffen gehabt hätten.

Nach Auffassung der SPD-Politikerin sind die Vorgaben des Waffenrechts noch immer unzureichend. Waffenrecht sei aber Bundesrecht und die direkten Einflussmöglichkeiten der Länder deshalb beschränkt.

FDP gibt Kontra
Mit Blick auf die 15 Morde bei dem Amoklauf 2009 in Winnenden und Wendlingen fügte die Ministerin hinzu, die Prävention von Gewalttendenzen bei Kindern und Jugendlichen sei eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Die Grünen-Politikerin rief dazu auf, überall dort wachsam zu sein, wo sich bei jungen Menschen schwierige Entwicklungen andeuteten.

Die Liberalen im baden-württembergischen Landtag erteilte den Forderungen Altpeters nach einer Verschärfung des Waffenrechts eine Absage. Der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke und der Innenexperte Ulrich Goll sagten, Waffenmissbrauch lasse sich nicht allein durch ein noch strengeres Waffenrecht bekämpfen. Die FDP wehrt sich auch gegen den ihrer Ansicht nach dauernden Generalverdacht gegenüber Sportschützen und Jägern.

10.09.2012 Ta